So will die Schweiz zukünftige Bankenkrisen verhindern

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Georg Steiner
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Im Vorjahr schockte der Zusammenbruch der Credit Suisse Politik, Banken und Anleger. Die Schweizer Nationalbank und die UBS mussten die Großbank retten. Eine derartige Krise möchte man in der Schweiz in Zukunft verhindern und schreibt vorwiegend der Großbank UBS neue Regeln vor.

Banken, Menschen, Geld

Welche Auswirkungen eine Bankenkrise auf die Weltwirtschaft haben kann, zeigte sich zuletzt während der Finanzkrise 2007/2008. Damals kam der Wirtschaftskreislauf beinahe zum Erliegen, dem Finanzsystem drohte eine Kernschmelze. Auslöser war der Zusammenbruch von Lehman Brothers, einer US-Großbank. Dieser war gleichzeitig die Geburtsstunde von Kryptowährungen. Bitcoin wurde als Antwort auf das traditionelle Finanzsystem erfunden. Heute kommen noch immer neue Coins wie 99Bitcoins auf den Markt, um die Unabhängigkeit von Banken voranzutreiben.

Kein zweiter Fall Credit Suisse

Die Schweizer Regierung möchte zukünftig ein ähnliches Debakel, wie es die Credit Suisse erleiden musste, unbedingt verhindern. Strengere Eigenmittelanforderungen sollen das Finanzsystem stärken. So soll die Kapitalbasis gestärkt und die Abwickelbarkeit verbessert werden.

Daneben soll die Schweizer Nationalbank zukünftig für eine bessere Liquidität sorgen; die Sanktionsmöglichkeiten gegen das Bankmanagement möchte man zudem verschärfen. All dies steht in einem Bericht zum sogenannten „Too Big To Fail“-Regelwerk an die Regierung. Diese muss die Empfehlungen mittels eines Beschlusses allerdings noch umsetzen.

Eine einzige Bank dominiert die Schweiz

Das Regelwerk ist in der Schweiz von besonderer Bedeutung, schließlich gibt es kaum ein Land, in dem mittlerweile nur eine einzige Großbank so dominiert, wie in der Schweiz. Würde die UBS in Schwierigkeiten kommen, könnte dies auch den Schweizer Staatshaushalt in Probleme stürzen, schließlich gilt die Bank tatsächlich als „Too Big To Fail“. Mit umfassenden Reformen möchte man daher verhindern, dass so ein Fall überhaupt eintreten kann.

Banken weisen traditionell eine geringe Eigenkapitalquote auf. Diese beträgt bei der UBS derzeit etwas mehr als 5 Prozent. Zwar soll dieser Wert innerhalb von zwei Jahren auf 5,5 Prozent ansteigen, doch das reicht den Aufsehern nicht mehr. Krisenprävention ist angesagt, und das passiert am besten mit einem guten Kapitalpolster.

Die Parlamentarier wollten deutlich mehr Eigenkapital

Doch diese Vorgaben könnten die Konkurrenzfähigkeit der UBS schwächen. Sie hat schon jetzt höhere Auflagen zu erfüllen als andere europäische Großbanken. Doch die neuen Empfehlungen liegen immer noch weit hinter den Vorstellungen der Parlamentarier zurück. Diese forderten im Mai 2023 gar eine Kapitalquote von 15 Prozent.

Das würde allerdings die Dividenden kürzen und die Angebote für die Kunden verteuern. Schon in der Vergangenheit mussten die Banken infolge der Finanzkrise ihre Kapitalausstattung verbessern, doch der Zusammenbruch der Credit Suisse hat gezeigt, dass dies nicht ausreicht.

Was sagt der Untersuchungsbericht zum Bankskandal?

Doch noch sind die neuen Regeln nicht beschlossen. Jetzt gehen die Vorschläge in die Begutachtung. Man kann davon ausgehen, dass die Bankenlobby sich dagegen sträuben wird. Ob das Parlament in der Schweiz zustimmt oder nicht, wird sich erst zeigen. Doch mit Jahresende wird der Bericht einer Sonderkommission des Parlaments zum Fall der Credit Suisse erwartet. Er könnte den Druck auf die Banken weiter verstärken.

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