Was sind Realzinsen und welche Bedeutung haben sie für die Wirtschaft?
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Angesichts immer stärker ansteigender Kreditzinsen macht sich die Wirkung negativer Realzinsen immer mehr bemerkbar. Diese messen die Rendite eines Investments abzüglich der Inflation.
Wer lediglich den Zinssatz betrachtet, den er für ein Investment erhält, engt jedoch seinen Blick auf die Realität ein. Rendite und Wachstum lassen sich nur dann exakt bestimmen, wenn man die Entwicklung der Inflation berücksichtigt. Die richtige Formel für die Berechnung der Realzinsen lautet also: Zinssatz abzüglich der Inflation.
Deutlich im Minus
Diese ist in den letzten zwei Jahren dramatisch angestiegen und drückt damit die Realzinsen deutlich ins Minus. Das lässt sich am besten anhand eines Beispiels verdeutlichen. Liegen die Zinsen für gebundenes Geld derzeit bei Banken bei 3 Prozent, so beträgt die Inflation rund 6 Prozent. Der reale Zins ist damit mit minus 3 Prozent deutlich negativ. Noch schlimmer war es vor wenigen Monaten, als die Leitzinserhöhungen noch nicht bei den Sparguthaben angekommen waren und die Inflationsraten neue Rekordhöhen erreichten. Damals stiegen sie auf bis zu minus 8 Prozent.
Diese Entwicklung führt zu einem deutlichen Kaufkraftverlust. Die Realzinsen zeigen schließlich deutlich auf, wie attraktiv eine Investition tatsächlich ist. Ein positiver Realzins zeigt an, dass die Kaufkraft steigt, ein negativer weist darauf hin, dass diese sinkt. Dann können auf den ersten Blick attraktive Zinssätze die Kaufkraftminderung nur noch abmildern oder bestenfalls neutralisieren.
Investments gesucht
Anleger sind daher immer auf der Suche nach Investments, die sicherstellen, dass ihre Vermögen vor Inflation geschützt ist und sie keinen Verlust hinnehmen müssen. Kein Wunder also, dass auch Kryptowährungen ihren Platz im Portfolio von Anlegern gefunden haben. Sie dienen dazu, das Risiko zu streuen und über einen längeren Zeitraum, trotz aller Volatilität, das Vermögen zu mehren. Das können allerdings nicht nur etablierte Kryptowährungen wie Bitcoin, sondern auch neue Projekte wie Wall Street Memes sein.
Kreditnehmer kommen ins Schwitzen
Realzinsen beeinflussen jedoch auf Kreditnehmer, das zeigt sich gerade deutlich. Bei niedriger Inflation und hohen Zinssätzen steigen die Kosten für die Rückzahlung. Umgekehrt profitieren Kreditnehmer von steigender Inflation, weil die Rückzahlungskosten real niedriger werden. Doch das gilt nur dann, wenn die Gehälter im gleichen Ausmaß wie die Inflation steigen. Allerdings ist dafür ein fixer Zinssatz Voraussetzung. Steigt dieser bei variabler Verzinsung an, kann er Kreditnehmer in Schwierigkeiten bringen, weil dann der Zinseszins voll durchschlägt.
Eine entscheidende Rolle bei der Beeinflussung von Realzinsen spielen die Notenbanken. Sie steuern die Geldmenge und den Leitzins, diese schlagen auf die Höhe der Zinssätze durch. Dieses Zusammenspiel zwischen Leitzinsen, Inflation und Realzinsen prägt den Markt und beeinflusst die Wirtschaft.
Drehen wir uns im Kreis?
Positive Realzinsen erzeugen steigende Renditen, das ermutigt beispielsweise Sparer ihr Geld anzulegen. Negative Realzinsen zeigen, dass die Kaufkraft des Geldes schrumpft und erhöhen daher die Risikobereitschaft und den Konsum. Doch dieser treibt die Inflation weiter an und führt im schlimmsten Fall zu einer noch größeren Differenz.
Viele Experten sehen die Notenbanken derzeit in einer selbst gestellten Falle gefangen. Die lange anhaltenden Nullzinspolitik hat das Finanzsystem so stark verzerrt, dass es derzeit den Ausbruch und damit eine Normalisierung versucht. Welche Auswirkungen diese Entwicklung zeigen wird, ist noch nicht absehbar.