Was ist eine feindliche Übernahme und wie läuft sie in der Praxis ab?

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Der Kampf um die deutsche Commerzbank zeigt gerade deutlich auf, dass die Übernahme eines Unternehmens nicht immer friedlich ablaufen muss.
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Georg Steiner
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Eine feindliche Übernahme setzt sich oft gegen die Vorstellungen von Unternehmensführung und Betriebsrat durch und sorgt dafür, dass der Konkurrent geschluckt wird. Zumeist beginnt ein Übernahmeversuch ganz harmlos.

Sorgenvoller Manager bei feindlicher Übernahme

Per Definition handelt es sich um eine feindliche Übernahme, wenn diese ohne Zustimmung des Vorstands erfolgt. Während bei einer freundlichen Übernahme alle Beteiligten zusammenarbeiten, um diese zu einem Erfolg zu machen, entwickeln sich feindliche Übernahmen oft zu einem Kampf auf Biegen und Brechen.

Das ist gelegentlich auch in der Kryptobranche zu beobachten, vorwiegend dann, wenn die Bitcoin-Miner versuchen, einen Konkurrenten zu übernehmen. Neue Coins wie Sponge V2 sehen sich diesem Problem nicht ausgesetzt, sie arbeiten hauptsächlich daran, Investoren von sich zu überzeugen.

Unterschiedliche Ziele

Die Ziele solch eines „Angriffs“ sind zumeist unterschiedlicher Natur und doch liegen sie auf der Hand. Der Käufer möchte entweder einen lästigen Konkurrenten loswerden, seine Marktanteile vergrößern, Synergieeffekte heben oder von einem unterbewerteten Unternehmen profitieren.

Wenn er davon überzeugt ist, Kostensenkungen durchsetzen zu können und nach einer Restrukturierung sein Betriebsvermögen zu steigern, dann wird er eine feindliche Übernahme riskieren. Diese kann in unterschiedlichen Formen beginnen.

Übernahmeangebot (Tender Offer)

Dabei handelt es sich um die am häufigsten praktizierte Form einer feindlichen Übernahme. Der Käufer bietet den Aktionären des Objekts der Begierde an, die Anteile zu einem Preis zu kaufen, der über dem des Marktwertes liegt. So umgeht er den Vorstand und versucht, die Kontrolle durch den Kauf der Aktienmehrheit zu erlangen.

Kauf der Aktien am freien Markt (Creeping Take-over)

Hier werden die Aktien einfach am freien Markt, an der Börse, aufgekauft. Dies erfolgt schrittweise, in kleinen Mengen. Dies soll unauffällig passieren; erst wenn ein ausreichend großer Anteil gekauft ist, tritt der Käufer offen in Erscheinung, um den Vorstand zu beeinflussen.

Stellvertreterkrieg (Proxy-Fight)

Bei dieser Form der feindlichen Übernahme übergeht der Käufer das Management und verhandelt direkt mit dem Aufsichtsrat und den Aktionären. Ziel ist es, dass diese bei der nächsten Hauptversammlung den Vorstand abwählen und neue Manager bestellen, die der Übernahme positiv gegenüberstehen.

Sie verlaufen in mehreren Phasen:

Sobald eine Analyse ergeben hat, dass eine Übernahme sinnvoll ist, kontaktiert der Käufer zumeist den Vorstand des Unternehmens. Lehnt dieser eine Übernahme ab, greift Plan B, also die feindliche Übernahme.

Doch der Vorstand des Gegners wehrt sich dagegen. Er verfügt über verschiedene Strategien, um den Angriff abzuwehren. Dazu gehören die sogenannten „Giftpillen“, die den Kauf erschweren oder so teuer machen sollen, dass der Angreifer aufgibt. Das könnte beispielsweise das Ausgeben neuer Aktien sein.

Das Management könnte aber auch die wertvollsten Assets seines Unternehmens verkaufen, um das Interesse zu dämpfen. Gleichzeitig suchen die Opfer feindlicher Übernahmen zumeist einen sogenannten „Weißen Ritter“. Dabei handelt es sich um einen anderen Käufer, der dem Management genehm ist.

Natürlich wird der Vorstand auch Kontakt mit wichtigen Aktionärsgruppen aufnehmen, um diese davon zu überzeugen, gegen eine Übernahme zu stimmen. Die öffentliche Ablehnung des Übernahmeversuchs in den Medien mit starken Argumenten gegen den Deal gehört dabei zu den Standardstrategien.

Aktuell sind diese Abläufe beim Übernahmeversuch der Commerzbank durch die UniCredit zu beobachten. Wer am Ende dieser „Aggression“ als Sieger vom Platz geht, steht noch nicht fest, doch angesichts der breiten Streuung der Aktien, scheint die italienische Großbank am längeren Hebel zu sitzen.

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