Trump-Familie investiert Millionen in drei Kryptowährungen – Eigener Token massiv unter Kritik

Die Wahl von Donald Trump hat dem Krypto-Markt einen beispiellosen Aufschwung beschert – und während ihm hierfür Teile der Kryptoszene zujubeln, sind andere deutlich kritischer. Vor allem der Token aus dem Hause Trump sorgt für Kontroversen, wie aus einer neuen Infografik von Cryptonews hervorgeht.

Donald Trump hat längst nicht nur ein Auge auf die wohl bekannteste Kryptowährung, den Bitcoin, geworfen. Mit World Liberty Financial entwickelt die Familie des designierten US-Präsidenten nicht nur eine eigene DeFi-Plattform, sondern investiert hierüber auch in andere Token. Ein Blick auf die Titel hinter dem Projekt zeigt an, dass es in diesem Kontext vertretbar ist, von einem zu sprechen, hinter dem die Trump-Familie steht.

So trägt Donald Trump bei der Plattform World Liberty Financial den Titel Chief Crypto Advocate, zwei seiner Söhne – namentlich Eric Trump und Donald Trump Jr. – sind als Web3-Botschafter engagiert, sein Sohn Barron Trump hingegen wird als DeFi-Visionär aufgeführt.

Wie die Infografik aufzeigt, hat World Liberty Financial am 12. Dezember insgesamt 12 Millionen USDC (Stablecoin, der an den Wert des US-Dollars gekoppelt ist) in die drei Kryptowährungen Ethereum (ETH), Chainlink (LINK) und Aave (AAVE) investiert. Die höchste Summe floss mit 10 Millionen USDC in Ethereum.

Mit Chainlink kooperiert das DeFi-Projekt bereits seit Mitte November: Chainlink soll die Plattform durch die Gewährleistung von wichtigen Preisdaten und die Interoperabilität zwischen verschiedenen Blockchains unterstützen. Das World Liberty Financial Projekt soll den US-Dollar in der dezentralen Finanzwelt stärken, indem es eine Plattform bietet, auf der Nutzer Kryptowährungen ohne klassische Banken verleihen und leihen können – so Aussagen der Verantwortlichen. Einige Marktbeobachter sprechen davon, dass es sich vorrangig um eine Plattform für den Handel von Stablecoins handelt.

Das World Liberty Financial Projekt hat einen eigenen Token gestartet, der als Herzstück der Plattform dienen soll. Von einem holprigen Start zu sprechen, scheint allerdings noch untertrieben. So erhofften sich die Trumps nach dem Launch Einnahmen von etwa 300 Millionen US-Dollar – tatsächlich waren es dann aber nur 13 Millionen US-Dollar.

Für Kritik sorgte unterdessen auch, dass etwa 97 Prozent der Token an nur zehn Adressen gingen. Die restlichen 3 Prozent verteilten sich hingegen auf 15.000 Adressen. Es kursiert die Vermutung, dass ein Großteil der Token an ein paar wenige Personen im Umfeld des Projekts gegangen ist. Hedge-Fonds-Manager Anthony Scaramucci sprach davon, dass es gute Projekte im Kryptosektor gebe, und, in Bezug auf World Liberty Financial, Nonsens wie diesen. Allerdings könnte hier auch eine Befangenheit im Spiel sein: so war Scaramucci 2017 für zehn Tage Donald Trumps Kommunikationsdirektor im Weissen Haus, ehe er noch vor seiner offiziellen Ernennung abgesetzt wurde. Dennoch: er ist beileibe nicht der einzige Kritiker.

Doch während das World Liberty Financial Projekt teils heftige Kritik erfährt, zeigt sich die Kryptoszene deutlich positiver gegenüber der generellen Ausrichtung des designierten US-Präsidenten in Bezug auf Kryptowährungen. Wenig verwunderlich, teilen sich Donald Trump und (andere) Krypto-Anleger doch denselben Wunsch: einen steigenden Bitcoin Preis. Erst vor wenigen Tagen sorgte die Krypto News für Furore, dass sich Trump bereits zu Beginn seiner Amtszeit einen BTC Kurs in Höhe von 150.000 US-Dollar wünscht.

Krypto-Marktbeobachter und Spekulanten scheinen kaum mehr etwas auszuschließen. Bei einer Wette auf Polymarket setzen 27 Prozent ihr Geld darauf, dass Trump Media noch im Jahr 2024 eine Krypto-Börse übernimmt. Ebenfalls 27 Prozent glauben und stimmen mit dem Geldbeutel darüber ab, dass Donald Trump schon in den ersten 100 Tagen seiner Amtszeit eine nationale Bitcoin Reserve ins Leben ruft.

Nicht nur Privatanleger sehen Kryptowährungen vor diesem Hintergrund auf goldene Zeiten – im wahrsten Sinne des Wortes – zusteuern. Rund 33 Prozent der Profi-Anleger halten Digitalwährungen wie Bitcoin inzwischen bereits für eine praktikable Alternative zu Gold.