Putin versucht den Sanktionen mit Blockchain-basierter Zahlungsplattform zu entkommen
Geld ist eine scharfe Waffe, diese bekamen die Staaten in der Geschichte immer wieder zu spüren. Letztes „Opfer“ war Russland, das nach seinem Überfall auf die Ukraine vom internationalen Zahlungssystem SWIFT ausgeschlossen wurde.

Seither versucht Wladimir Putin, eine Lösung für das Problem zu finden, das ihn vom internationalen Zahlungsverkehr ausschließt. Als Gastgeber des sogenannten BRICS-Gipfels möchte er offenbar die Suche nach einer Alternative vorantreiben.
Konkurrenz zu SWIFT
Die BRICS-Staaten sind ein Zusammenschluss von Ländern wie Russland, China, Indien, Brasilien und Südafrika. Zuletzt schlossen sich Iran, die Vereinigten Arabischen Emirate, Ägypten und Äthiopien der Gruppe an, die Türkei hat eine Mitgliedschaft beantragt.
Diese Staaten möchten den G7 verstärkte Konkurrenz machen, ein eigenes Zahlungssystem könnte diese Ziele unterstützen. Daran haben besonders Staaten wie Russland, China und der Iran Interesse. Sie sind am stärksten von Sanktionen betroffen.
China verfolgt eigene Interessen
Gleichzeitig könnte dieses China bei einem Angriff auf Taiwan als Sicherheitsnetz dienen. So wäre das Land von den daraufhin folgenden internationalen Sanktionen besser geschützt. Dann könnte der Westen den US-Dollar, und den Euro nicht länger als Waffe gegen diese Länder einsetzen.
Die Pläne dafür gibt es schon länger, doch das Projekt kam bisher nicht recht vom Fleck. Doch jetzt zeigt sich, dass man offenbar ein Zahlungssystem nach dem Vorbild von mBridge aufbauen möchte. Dabei handelt es sich um ein Projekt der Bank der Banken. Die Bank für Internationalen Zahlungsausgleich arbeitet an dieser digitalen Plattform, die die Blockchain als technische Basis nutzt.
Die Technologie war und ist die Basis von Bitcoin, heute wird sie jedoch in zahlreichen anderen Bereichen der Wirtschaft ebenfalls eingesetzt. Bitcoin hat ebenfalls zahlreiche Nachfolger wie Crypto All Stars gefunden, die versuchen, den Erfolg bei Investoren zu wiederholen.
Technologietransfer vom West nach Ost?
Pikant wird der Plan, wenn man bedenkt, dass ausgerechnet China eine führende Rolle bei mBridge spielt. Jetzt befürchtet man im Westen, dass China sein Wissen dazu nutzt, um eine Konkurrenz-Plattform aufzubauen.
Schließlich gilt das bestehende System SWIFT in den Augen Chinas als Gefahr für die nationale Sicherheit. Entsprechend schnell möchte man eine Alternative zur Hand haben, um sich nicht der Gefahr internationaler Sanktionen auszusetzen. Immerhin dominieren die USA den internationalen Zahlungsverkehr.
Der US-Dollar soll an Einfluss verlieren
Die Macht des Landes begründet sich schließlich nicht nur in Rüstungsfragen, sondern auch in Geldfragen. Der US-Dollar ist nicht umsonst die Weltleitwährung. Entsprechend gerne nutzen die USA SWIFT auch als Druckmittel gegen unliebsame Staaten oder Personen.
In einem Grundsatzpapier beschrieb Russland jetzt, dass die neue Plattform auf gegenseitiger Abhängigkeit und nicht auf der Entscheidung Einzelner basieren müsse. Nur so könne es die teilnehmenden Länder vor Sanktionen schützen. Technisch soll es auf einer dezentralen Abwicklung auf Blockchain-Basis umgesetzt werden.