Kryptobörse Bithumb von Steuerfahndung getroffen, Staatsanwaltschaft grillt “Hauptaktionär

Das südkoreanische Krypto-Börsenunternehmen Bithumb wurde von den südkoreanischen Steuer- und Justizbehörden mit einem doppelten Schlag getroffen: Die Börse wurde zum Gegenstand einer “speziellen” Steuerprüfung. Außerdem hat die Staatsanwaltschaft den mutmaßlich größten Aktionär zur Befragung vorgeladen.

Wie die Chosun berichtet, hat der Nationale Steuerdienst (NTS) eine “spezielle Steueruntersuchung” gegen Bithumb Korea und Bithumb Holdings eingeleitet. Die beiden Unternehmen betreiben die Handelsplattform Bithumb.

Dem Medienbericht zufolge wurden Beamte des NTS am 10. Januar zum Hauptsitz beider Unternehmen im Gangnam-Bezirk von Seoul geschickt.

Die Untersuchung wird von einer Abteilung des Ermittlungsbüros der regionalen Steuerbehörde von Seoul durchgeführt, die sich mit “speziellen Steuerermittlungen” befasst. Das Medienunternehmen fügte hinzu, dass der NTS Fälle von möglicher Steuerhinterziehung untersuchen werde.

Es fügte hinzu, dass der NTS “die inländischen und internationalen Transaktionen von Bithumb Korea, Bithumb Holdings und angeschlossenen Unternehmen untersuchen” wolle.
 

Bei einer früheren NTS-Untersuchung im Jahr 2018 wurde Bithumb mit einer Steuerrechnung in Höhe von über 64 Millionen US-Dollar konfrontiert.

Staatsanwälte ermitteln auch gegen Bithumb-Mitglieder

Die Staatsanwaltschaft ermittelt auch gegen die Eigentümer von Bithumb. Es wird angenommen, dass die Eigentumsverhältnisse an der Börse sehr “komplex” sind, da viele Aktionäre Anteile besitzen. Dazu gehören eine Reihe börsennotierter Unternehmen, die keine anderen Verbindungen zur Blockchain- oder Kryptoindustrie haben.

Der Vizepräsident eines dieser Unternehmen wurde Ende letzten Jahres tot vor seinem Haus aufgefunden. Die Polizei bezeichnete den Tod als “mutmaßlichen Selbstmord”. Der Mann hatte Berichten zufolge vor einer Razzia der Staatsanwaltschaft in den Firmengebäuden Beweise vernichtet.

Der geheimnisvollste und faszinierendste aller mutmaßlichen Bithumb-Aktionäre ist jedoch ein zurückgezogen lebender Millionär namens Kang Jong-hyun. Kang erregte das Interesse der Öffentlichkeit, als ein großes Medienexposé seine heimliche Beziehung zu Park Min-young, einer der berühmtesten Schauspielerinnen Südkoreas, ans Licht brachte.

In dem Exposé wurde behauptet, dass Kang zwar der größte Anteilseigner von Bithumb war, aber die meisten seiner Geschäftsinteressen auf den Namen seiner jüngeren Schwester eingetragen hatte. Auch mehrere Fahrzeuge und Immobilien waren angeblich auf den Namen von Familienmitgliedern eingetragen.

Stoo berichtete, dass die Abteilung für Finanzermittlungen der Staatsanwaltschaft des südlichen Bezirks von Seoul Kang als Verdächtigen vorgeladen hat”. Auch die jüngere Schwester von Kang wurde von der Staatsanwaltschaft vorgeladen.

Kangs Schwester ist als Geschäftsführerin von zwei Firmen namens Inbiogen und Bucket Studio aufgeführt. Es wird vermutet, dass beide Unternehmen im Besitz von Kang sind – sie wurden als “Tochtergesellschaften von Bithumb” bezeichnet.

Die Staatsanwaltschaft führte im Oktober 2022 eine Razzia bei beiden Unternehmen sowie bei anderen “Bithumb-Tochtergesellschaften” durch. Die Beamten untersuchten den Vorwurf, die Geschwister hätten sich “verschworen, Gelder des Unternehmens zu veruntreuen und Aktienkurse zu manipulieren”.

Parks Vertreter behaupteten, die Schauspielerin habe sich von Kang “getrennt”. Das erwähnte Medienexposé enthüllte auch, dass Kang die ältere Schwester von Park als Direktorin in einem seiner Unternehmen eingesetzt hatte.