Ein systemisches Risiko bedroht das Finanzsystem

Welche Auswirkungen hat es?
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Georg Steiner
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Die Weltfinanzkrise der Jahre 2007/2008 hat der Welt drastisch vor Augen geführt, was passiert, wenn ein systemisches Risiko Realität wird. Der Zusammenbruch der Investmentbank Lehman Brothers legte schlagartig die finanziellen Verknüpfungen der weltweiten Bankenwelt offen und führte beinahe zu einem vollständigen Stillstand jeglicher Transaktionen.

Ein funktionierendes Finanzsystem basiert auch und vor allem auf Vertrauen. Als Lehman Brothers pleiteging, vertraute keine Bank mehr der anderen. Sie alle befürchteten faule Kredite in den Bilanzen der jeweiligen anderen und weigerten sich folglich, den Geldfluss am Laufen zu halten.

Eine Reaktion darauf war die Erfindung von Bitcoin. Die Schöpfung von Satoshi Nakamoto inspiriert bis heute zahlreiche Emittenten, es ihm gleichzutun, daher bringen sie beständig neue Coins auf den Markt. Damals drohte jedoch ein Banken-Tsunami, der unweigerlich zum Zusammenbruch des Finanzsystems geführt hätte.

Angela Merkel verhinderte einen Bank-Run

Dieser konnte auch in Deutschland nur durch eine öffentliche Garantie aller Spareinlagen von Bundeskanzlerin Angela Merkel, gemeinsam mit ihrem Finanzminister, abgewendet werden. Angeblich hatte damals im Vorfeld der berühmten Rede bereits ein Bank-Run von Kunden eingesetzt. Doch wie konnte es so weit kommen und wie wollen die Aufseher eine solche Gefahr zukünftig verhindern?

Die enge Vernetzung und wechselseitige Abhängigkeit von Banken, Märkten und der Infrastruktur beinhaltet die Gefahr einer Kettenreaktion. Diese würde Teile des Finanzsystems in den Abgrund reißen, weil dieses vorwiegend auf dem Vertrauen aller Akteure basiert. Eine solche Finanzkrise muss daher unter allen Umständen frühzeitig erkannt oder vorab verhindert werden.

Vernetzung und hohe Verschuldung sind gefährlich

Banken leihen untereinander Geld und investieren in ähnliche Assets. Gerät eine Bank in Schwierigkeiten, kann sie andere mitreißen. Bei gleichzeitig hoher Verschuldung hat dies erhebliche Konsequenzen. Dann besteht die Gefahr, dass die Bilanz nicht mehr darstellbar ist und die Bank pleitegeht.

Schließlich lassen sich Vermögenswerte nicht immer schnell verkaufen. Fehlt jedoch die Liquidität und sind neue Kredite nicht mehr möglich, dann droht der Zusammenbruch des Geldinstituts.

Schließlich drohen Finanzmärkte gerne zu Übertreibungen. Wenn Blasen platzen und die Märkte eine Korrektur erfahren, könnten auch gesunde Banken in Schwierigkeiten geraten. Das gilt auch für das Thema Staatsanleihen. Am Beispiel Griechenland konnte man in den Jahren nach der Weltfinanzkrise sehen, wie schnell diese an Wert verlieren können.

Der Rettungsschirm Staat bewirkt das Gegenteil

Große Banken gelten oft als „too big to fail“. Ihr Untergang würde das Finanzsystem in Gefahr bringen, daher werden diese Geldinstitute bei Problemen vom Staat finanziell aufgefangen. Doch ausgerechnet diese Situation führt dazu, dass solche Banken oft mehr Risiken eingehen, als ihnen guttut. Der „Rettungsschirm“ Staat verführt dazu. Man könnte also sagen, dass „too big to fail“ das Gegenteil von dem bewirkt, was es eigentlich sollte.

Doch wenn ein Systemrisiko auftritt, hat dieses auch Auswirkungen auf alle Bereiche der Gesellschaft. Banken können keine Kredite mehr vergeben und bringen dadurch Unternehmen in Schwierigkeiten. Stellen sie Kredite fällig, geraten Firmen wie Privatpersonen in Not. Es drohen Bank-Runs und massive Kapitalabflüsse in andere Länder. Das bekommen in Folge auch die Börsen und die Aktienkurse zu spüren.

Die Folgen sind Rezession und Erwerbslosigkeit. Staaten müssen sich zusätzlich verschulden, um mögliche Rettungsmaßnahmen zu finanzieren.

Was tun dagegen?

Seit der Weltfinanzkrise sind Staaten und Aufsichtsbehörden darum bemüht, Systemrisiken vorab zu erkennen und mögliche Szenarien zu simulieren. Banken-Stresstests sollen zeigen, welche Geldinstitute faule Kredite in ihren Bilanzen haben und ob sie Wirtschaftskrisen überstehen würden. Seither müssen die Banken ein höheres Eigenkapital ausweisen, um einem Sturm besser standhalten zu können.

Im Kern geht es darum, systemische Risiken zu identifizieren und zu verringern. Das soll es ermöglichen, systemrelevante Banken im Fall des Falls geordnet abwickeln zu können, ohne das Finanzsystem in Gefahr zu bringen.

Doch bei aller Mühe bleiben systemische Risiken eine große Herausforderung, schließlich gilt es, die Stabilität des Finanzsystems zu erhalten.

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