Drohen diesen Winter Engpässe bei den Gaslieferungen?
Die Gaspreise in Europa befinden sich aktuell auf dem höchsten Stand seit rund einem Jahr. Verantwortlich dafür ist eine Warnung des österreichischen Energiekonzerns OMV. Diese gibt an, dass Russland möglicherweise seine Gaslieferungen nach Europa unterbrechen könnte. Diese Warnung hat den Preis nach oben getrieben.

Schon 2023 waren die Heizkosten bei Mietwohnungen um rund 30 Prozent angestiegen, obwohl der Verbrauch an Gas deutlich gesunken war. Diese Entwicklung zeigt bereits an, welche finanziellen Gefahren in einem Gaslieferstopp durch Russland stecken.
230 Millionen Euro Schadensersatz
Ausschlaggebend für die aktuelle Warnung der OMV ist ein Sieg gegen den russischen Lieferanten Gazprom in einem Schiedsgerichtsverfahren. Im Herbst 2022 war es bereits einmal kurzfristig zur Einstellung von Gaslieferungen gekommen. Die OMV hatte geklagt und wollte Schadensersatz.
Jetzt hat der Konzern Recht bekommen und möchte die ihm zugesprochene Summe von 230 Millionen Euro mit aktuellen Gaslieferungen aus dem österreichischen Gasliefervertrag mit der Gazprom gegenrechnen. Doch der Konzern rechnet damit, dass die russischen Lieferanten deshalb den Gashahn zudrehen.
Die Gasspeicher sind voll
Bei der OMV hat man sich jedenfalls auf diese drohende Situation vorbereitet. Die Gasspeicher seien befüllt, die Kunden können darauf vertrauen, dass die vertraglich zugesicherten Gasmengen auch fließen werden. Doch das dürfte nicht das einzige Problem sein.
Die Pipeline, die durch die Ukraine führt, wird mit allergrößter Wahrscheinlichkeit ab 2025 kein Gas mehr nach Europa liefern. Das kriegsgebeutelte Land hat schon vor langer Zeit angekündigt, den noch laufenden Vertrag mit Russland nicht zu verlängern.
Doch in Deutschland sind die Gasspeicher, wie gesetzlich vorgeschrieben, zu rund 97 Prozent befüllt. Damit möchte man Versorgungsengpässen vorbeugen. Die hohen Preise zu dieser Jahreszeit sind nicht ungewöhnlich, schließlich steigen sie in der kalten Jahreszeit traditionell an.
Norwegen und die USA profitieren
Russland hat seine Funktion als wichtiger Gaslieferant längst verloren. Länder wie Norwegen oder die USA haben längst eine führende Rolle bei der Lieferung von Gas nach Europa übernommen. Diese Entwicklung spielt dem neuen US-Präsidenten Donald Trump in die Hände.
Er gilt nicht nur als Befürworter von Kryptowährungen wie Bitcoin oder Freedum Fighters, sondern möchte auch die Öl- und Gasproduktion weiter nach oben schrauben. Gleichzeitig ist nicht gesagt, dass die bestehende Pipeline nicht dazu genutzt werden könnte, Gas aus anderen Ländern wie Aserbaidschan nach Europa zu transportieren.






