„Dinosaurier-Tech“: Alle Kryptos legen zu – nur Ethereum enttäuscht! Nie wieder Allzeithoch – oder kann „Ethereum 3.0“ den Coin noch retten?

Immer mehr Anleger, Analysten und Krypto-Experten wenden sich von Ethereum (ETH) ab. Die Kryptowährung sei „Dinosaurier-Technologie“, die keine Chance gegen konkurrierende Coins wie Solana (SOL) hat. Erreicht Ethereum nie wieder ein neues Allzeithoch? Prognosen halten das für möglich. Wie schlimm ist die Lage?
Ethereum: Immer mehr Anleger steigen aus
Noch vor wenigen Monaten hätte man eine derartige Entwicklung für unmöglich gehalten, jetzt verschlechtert sich die Situation zusehends: Ethereum (ETH), nach wie vor zweitwertvollste Kryptowährung nach Marktkapitalisierung, bleibt im aktuellen Bullrun nicht nur hinter anderen Coins zurück. Prognosen warnen auch vor einer anhaltenden Schwäche bei Ethereum, durch die Ether kontinuierlich Anleger an andere Blockchain-Ökosysteme verliert!

Ist ja auch kein Wunder: Während Bitcoin mit brutalem Nachdruck seit fast zwei Wochen Allzeithoch um Allzeithoch markiert, müssen Ethereum-Anleger schon dankbar sein für einen Durchbruch über die lange unüberwindbare 3.000-Dollar-Marke. Neues Allzeithoch? Fehlanzeige – und in weiter Ferne, nicht nur zeitlich: Bei 4.891 Dollar liegt der Höchststand, zuletzt erreicht vor fast exakt drei Jahren, am 16. November 2021. Sage und schreibe 37,85 Prozent notiert die Smart-Contract-Plattform unter dem Rekordpreis.

Der Tageskurs reflektiert das bearishe Momentum ebenfalls: -5,31 Prozent musste ETH innerhalb der letzten 24 Stunden verlorengeben. In der Krypto-Top-10 verliert aktuell nur Dogecoin (DOGE) heftiger (-8,01 Prozent). Auch der Top-Memecoin Dogecoin verliert an aufsteigende Memecoin-Newcomer wie Crypto All Stars (STARS): Im Presale konnte der innovative „Memecoin-Vault“ bereits satte 3,78 Millionen Dollar Kapital einnehmen! Unter den Presale-Memecoins ist derzeit nur Pepe Coin Nachfolger Pepe Unchained (PEPU) erfolgreicher: Der kommt auf sage und schreibe 30,79 Millionen Dollar. Sprich: Der Unterschied im Anleger-Sentiment könnte in Relation zu Ethereum kaum größer sein.
Krypto-Influencer zeigen sich unentschlossen: Sollte man Ethereum bashen – oder eher Mitleid haben angesichts der miesen Performance? Top-Krypto-Analyst und Ex-Ethereum-Fan Alex Krüger verleiht seiner Enttäuschung in einer neuen Prognose auf X jedenfalls Ausdruck. Krüger hat vollständig Ethereum abgeschrieben – und hofft nur noch darauf, ohne Verluste verkaufen zu können. Der Krypto-Stratege an seine fast 200.000 Follower:
„Auf lange Sicht wird ETH fast alles underperformen
Ethereum ist eine Dinosaurier-Technologie, die von Leuten mit starken Überzeugungen betrieben wird, die sich selbst als die Auserwählten sehen.
Ein solches Szenario endet selten gut.“
Ethereum: Können Upgrades ETH noch retten?
Krüger relativiert zwar: Kurzfristig könne der Token „immer noch sehr gut abschneiden“ – unter Donald Trump würden Dezentrale Finanzen (DeFi) nämlich „wieder an Zugkraft“ gewinnen. Langfristig sieht es aber finster aus.
Für pessimistische Prognosen sorgen auch die angekündigten Ethereum-Upgrades. Alteingesessene Krypto-Anleger erinnern sich: Das „The Merge“-Upgrade wurde groß angekündigt und von enormem Medien-Getöse begleitet – stürzte Ethereum dann aber in einen anhaltenden Abwärtstrend, aus dem sich das digitale Asset nicht mehr befreien konnte. Nun sollen neue Upgrades kommen – von „Ethereum 3.0“ ist die Rede. Alles soll besser werden – mal wieder. Eine Übersicht:
- Erhöhung der Transaktionskapazität: Mit Ethereum 3.0 soll auch die Anzahl von Transaktionen pro Block erhöht werden – das Netzwerk soll schneller werden. Gelingen soll das über ein Konzept namens Danksharding. Damit können Transaktionen angeblich parallel verarbeitet und somit die Anzahl der Transaktionen pro Sekunde erheblich erhöht werden. Aber, so die Ethereum Foundation: „Es sind mehrere Protokoll-Upgrades erforderlich, um dieses Ziel zu erreichen.“ Ethereum muss günstiger und schneller werden, >100.000 Transaktionen pro Sekunde versprechen die Entwickler. Bis das ausgereift ist, dauert es allerdings noch eine Ewigkeit. Die Ethereum Foundation schreibt selbst: „Volles Danksharding ist noch mehrere Jahre entfernt.“
- Dezentralisierung: Ethereum 3.0 soll eine zentrale Rolle in der Entwicklung des dezentralen Internets spielen und die Infrastruktur für DApps (dezentrale Anwendungen) und DAOs (dezentrale autonome Organisationen) darstellen. Ethereum soll zum „Weltcomputer“ werden, der Serverfarmen ersetzt und eine Vielzahl von Anwendungen unterstützt. Leider ist es den Entwicklern nicht gelungen, dieser Vision nennenswert näher zu kommen.

Ethereum: Erst ab 2031 konkurrenzfähig?
Bitter bei der Roadmap: Die Ethereum-Entwickler machen die Rechnung offenbar ohne die Anleger – und ohne die Anforderungen des Krypto-Marktes zu berücksichtigen. Angeblich soll Ethereum 3.0 nämlich erst 2029 kommen, wie Blockworks-Mitbegründer Jason Yanowitz irritiert kommentiert:
„Es tut mir leid, aber steht da wirklich, dass Ethereum 3.0 im Jahr 2029 ausgeliefert wird?
Nichts wird pünktlich ausgeliefert, also wird es realistischerweise 2031 sein
DAS SIND 7 JAHRE VON JETZT AN“
Dabei seien die angekündigten Upgrades nicht einmal grundlegend, sie würden vielmehr nur den Consensus-Layer verbessern. Sein Fazit:
„Das ist wirklich Wahnsinn. Bringt ein verdammtes Produkt auf den Markt.“
Es bleibt spannend, ob vielleicht die Ethereum ETFs das Ruder für den ETH Kurs kurzfristig noch einmal herumreißen können…