Bericht: 60 % der Fortune-500-Unternehmen verfolgen Blockchain-Initiativen

Während KI in der öffentlichen Wahrnehmung der letzten Jahre Blockchaintechnik als Hypethema Nummer eins abgelöst hat, entwickelt der Kryptosektor sich kontinuierlich weiter. Ein Coinbase-Bericht enthüllt dabei, dass inzwischen 60% der Fortune 500 Unternehmen inzwischen eine Blockchain-Initiative verfolgen. Vor allem Stablecoins liegen im Trend.
Vor allem KMUs setzen zunehmend auf Stablecoins
Laut dem jüngsten State-of-Crypto-Bericht von Coinbase zeigen sich in einer Umfrage unter kleinen und mittleren Unternehmen in den USA 81 % der Betriebe, die sich bereits mit Krypto beschäftigt haben, interessiert, mit Stablecoins zu arbeiten. Bei den Fortune-500-Unternehmen hat sich die Zahl der an Stablecoins interessierten Betriebe gegenüber dem letzten Jahr verdreifacht.
Fast 82 % aller KMUs in den USA sehen Krypto zumindest potenziell als Antwort auf Probleme, mit denen die Betriebe sich konfrontiert sehen. Ein interessanter Aspekt von vielversprechenden Kryptowährungen sind dabei, dass sich die Kosten für Zahlungstransfers mit ihrer Hilfe reduzieren. 2024 sahen erst 68 % der US-KMUs Krypto als mögliche Lösung.
Natürlich sind solche Zahlen mit Vorsicht zu interpretieren. Gerade die Einschränkung, dass nur bereits an der Nutzung von Krypto interessierte Unternehmen in die Ergebnisse aufgenommen wurden, ist wichtig. Dennoch zeigen die Zahlen ganz klar: Die Nutzung und Akzeptanz von Krypto im Allgemeinen und (US-Dollar-basierten) Stablecoins im Speziellen nimmt zu. Dabei sind Stablecoins ein wichtiger Zwischenschritt, der viele Vorteile mit sich bringt, ohne die Nachteile zu haben, wenn man mit Bitcoin bezahlen will.
Krypto in Fortune-500-Unternehmen
Laut Coinbase sind auch fast 20 % der Fortune-500-Executives daran interessiert, Blockchain-Initiativen in ihren jeweiligen Unternehmen voranzutreiben. Gegenüber dem Vorjahr ist das ein relatives Plus von 47 %.
Sowohl KMUs als auch größere Unternehmen beklagen allerdings, dass die regulatorischen Voraussetzungen für die Nutzung von Stablecoins, Krypto Trading und anderen Onchain-Lösungen bislang nicht in allen Bereichen attraktiv genug sind. In den USA sei das regulatorische Rahmenwerk für die kommerzielle Nutzung von Kryptotokens momentan noch ein einziger Flickenteppich.
Erkenntnisse sind nur begrenzt auf Europa zu übertragen
Zweifellos sind auch in Deutschland und anderen europäischen Ländern viele Unternehmen an der Nutzung von Krypto und Stablecoins interessiert. Allerdings sind die regulatorischen Bedingungen hier anders als in den USA. Zudem sind die wichtigsten Stablecoins momentan an den Dollar gebunden. Eine Studie des Blockchain Instituts Hamburg hat dabei herausgestellt, dass die Adoption in der deutschen Wirtschaft bei nur 6,9 % der Unternehmen liegt.
Euro-basierte Stablecoins gibt es zwar, sie verfügen aber bislang noch nicht über dieselbe Marktkapitalisierung wie ihre Dollar-Pendants. Zudem dürfte hier in Europa der Leidensdruck bei vielen Unternehmen dank des deutlich moderneren Bankensystems weniger ausgeprägt sein als in den USA.